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Der ultimative Ratgeber für den erfolgreichen Einstieg ins Asset Management

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Private Altersvorsorge, hohe Sparquoten und die Erbengeneration – die Rahmenbedingungen fürs Asset Management fallen gut aus. „Auch wenn die Branche anfällig für zyklische Schwankungen ist, wird sie doch langfristig überproportional wachsen“, sagt Olaf Stotz, Professor für Asset Management an der Frankfurt School of Finance & Management. Entsprechend beobachtet Stotz unter den Studenten auch ein steigendes Interesse für die Branche. Das lasse sich aus der Wahl einschlägiger Studienmodule ablesen.

Da die Zahl der Jobs jedoch begrenzt sei, handle es sich dennoch um ein herausforderndes Berufsfeld. „Den Absolventen dürfte ein Direkteinstieg nicht ganz leicht fallen“, sagt Stotz. Die Branche würde sich auch indirekt über das Research sowie das Sales & Trading der Banken rekrutieren. „Nicht jeder Student, der sich fürs Asset Management interessiert, wird dort irgendwann einmal arbeiten“, warnt Stotz.

Um Ihre Chancen zu erhöhen, haben wir die besten Tipps von Professoren, Arbeitgebern, Personalberatern und anderen Experten für den Berufseinstiegs ins Asset Management zusammengestellt.

An einem wirtschaftswissenschaftlichen oder mathematisch-naturwissenschaftlichen Studium führt kaum ein Weg vorbei

Von der angelsächsischen Offenheit für exotische Studienfächer sind die deutschen Arbeitgeber noch weit entfernt, meint Headhunter Patrick Riske von Fricke Finance & Legal in Frankfurt. Ein wirtschaftswissenschaftliches oder mathematisch-naturwissenschaftliches Studium sei schon fast Pflicht.

Von Arbeitgeberseite klingt dies ganz ähnlich. „Für einen Berufseinstieg im Asset Management, vor allem im Portfolio-Management und Sales, ist ein wirtschaftswissenschaftliches Studium eine gute Basis“, sagt Sonja Albers, Personalchefin von Union Investment. „Andere Studienrichtungen sind auch denkbar, über fundiertes theoretisches Kapitalmarktwissen sollte man aber schon verfügen, ergänzt um überdurchschnittlich gute Noten.“

Wählen Sie quantitative Schwerpunkte

Für einen erfolgreichen Einstieg ins Asset Management hält Stotz ein Interesse an volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, Kapitalmärkten und Zahlen für unerlässlich. Daher rät der Professor während des Studiums vor allem quantitative Fächer zu belegen. So biete die Frankfurt School beispielsweise das Modul „Computer aided capital markets research“ an. Doch schon während des Bachelors sollten Studenten sich intensiv mit den quantitativen Fächern beschäftigen. „Die Grundlagen in Mathematik und Statistik werden bereits beim Bachelor vermittelt“, betont Stotz. „Ein Schreiner lernt ja auch zuerst Schleifen und Hobeln“, ergänzt der Professor augenzwinkernd.

Die Zeiten als Portfoliomanager Investitionsentscheidungen aus dem Bauch heraus fällten, seien längst vorbei. „Heute kommen da komplexere Instrumente zum Einsatz, die die Risikotragfähigkeit der Kunden berücksichtigen“, betont Stotz. All dies setze einen souveränen Umgang mit Zahlen und großen Daten voraus.

Einschlägiges Praktikum ist Pflicht

Weiter empfiehlt der Professor Praktika: „Ein Student, der sich für ein Thema interessiert, sollte sich möglichst auch praktisch darin umsehen.“ Stotz bringt allerdings auch Verständnis für Bachelor-Studenten auf, die sich noch nicht für eine bestimmte Laufbahn entschieden haben. „Junge Menschen müssen sich erst einmal selbst finden“, sagt Stotz. Von daher sei es ok, wenn erst im Master-Studium praktische Erfahrung im Asset Management gesammelt werde.

„Zusätzliche Praxiserfahrung ist immer ein großer Vorteil“, heißt es unterdessen von der DekaBank. „Wenn jemand beispielsweise ein Urlaubssemester eingelegt hat, um in dieser Zeit Praktika im Finanzsektor zu absolvieren und dort bereits sein theoretisches Wissen angewendet hat, ist das für die DekaBank von größerer Bedeutung als ein Abschluss des Studiums in der Regelstudienzeit.“

Headhunter Riske hält ein Asset Management-Praktikum für wichtiger als den Weg in die Ferne. „Ein Auslandsaufenthalt ist kein Ersatz für ein Asset Management-Praktikum“, warnt Riske. Dennoch ist Internationalität ein Plus. „Das Optimum stellt natürlich ein Asset Management-Praktikum im Ausland dar.“

Ganz ähnlich sieht man dies bei Union Investment. „Für uns sind relevante Praktika definitiv ein Auswahlkriterium“, betont Albers. „Das kann zudem über Auslandsaufenthalte geschehen. Englisch ist im Finance-Bereich die wichtigste Geschäftssprache, auch wenn wir intern fast durchgängig Deutsch sprechen.“

Nehmen sie an Planspielen teil

Ein reges Interesse an den Kapitalmärkten lässt sich durch eigene kleinere Börsenengagements dokumentieren. „Engagieren Sie sich als Privatanleger an den Kapitalmärkten oder managen Sie ein Modellportfolio“, empfiehlt Albers.

Professor Stotz empfiehlt an Börsenspielen teilzunehmen, wie sie von unterschiedlichen Anbietern veranstaltet werden. Auf diese Weise könnten erste Erfahrungen mit den Kapitalmärkten gesammelt werden.

Mit dem CFA schon während des Studiums beginnen

Der Chartred Financial Analyst (CFA) stellt im Asset Management weltweit einen Qualifikationsstandard dar. Wer z.B. im Portfoliomanagement einer Fondsgesellschaft arbeiten möchte, dürfte kaum um den CFA herumkommen und auch in anderen Bereichen wie Vertrieb (Sales) und Risikomanagement wird er immer beliebter.

Nicht allen Studenten ist bewusst, dass sie zumindest die Prüfung zum ersten der drei Level noch während des Studiums ablegen können. Die CFA Society unterhält in Deutschland mit den Universitäten Mannheim, Frankfurt und der European Business School in Oestrich-Winkel Partnerschaften. Heißt: Die Curricula bereiten inhaltlich auf die Prüfungen zum CFA-Level I vor. Laut der Geschäftsführerin der CFA Society Germany Susan Spinner würden auch andere Hochschulen wie die Frankfurt School hierauf vorbereiten.

Albers hält einen Start ins CFA-Programm für eine gute Möglichkeit, sich bereits als Student entsprechend zu profilieren. „Die Ausbildung zum Chartered Financial Analyst kann man schon als Student absolvieren, den Titel erhält man dann bei entsprechender Berufserfahrung“, erläutert Albers.

Auch Riske empfiehlt Studenten mit entsprechenden Karriereambitionen bereits frühzeitig mit dem CFA oder ähnlichen Qualifikationen zu beginnen. „Umso mehr man vorweisen kann, desto leichter fällt der Einstieg ins Asset Management.“

Was im Asset Management verdient wird

Über die Verdienstmöglichkeiten schweigen sich Arbeitgeber gerne aus. Doch laut dem Gehaltsreport 2015 von Robert Walters können Fondsmanager mit drei bis sieben Jahren Berufserfahrung in Deutschland ein Jahresgehalt von 70.000 bis 135.000 Euro erwarten, das ab sieben Jahre Berufserfahrung auf 130.000 auf 150.000 Euro ansteigt. Bei Sales-Positionen liegen diese Werte zwischen 70.000 bis 140.000 bzw. von 140.000 bis 210.000 Euro. Hinzu kommen jeweils die nicht unbeträchtlichen Boni. Damit dürften die Verdienstperspektiven höher als in der Realwirtschaft, aber niedriger als im Investment Banking ausfallen.

Wer eine Traineestelle bekommt, hat es geschafft

Die großen deutschen Asset Manager bieten Trainee-Programme an. „In den letzten Jahren wurden kontinuierlich Trainees eingestellt und entwickelt“, heißt es von der DekaBank. „Die Anzahl der Trainee-Stellen schwankt pro Jahr, da sie abhängig von den Bedarfen der Fachbereiche ist.“ Neben ihrem eigentlichen Fachgebiet würden die Trainees in zwölf bis 18 Monaten zusätzlich „relevante Schnittstellen“ kennenlernen. „Sie arbeiten von Beginn an anspruchsvollen Aufgaben in verschiedenen Abteilungen. So erfassen sie interne Abläufe und Arbeitsfelder schnell, können ihre individuellen Stärken einbringen und sich mit zukünftigen Ansprechpartnern frühzeitig vernetzen“, ergänzt die DekaBank.

Ähnlich sieht es bei Union Investment aus. „Ja, unser Trainee-Programm wird in verschiedenen Ausrichtungen angeboten, so auch im Portfolio-Management sowie im Institutionellen sowie im Privatkundengeschäft. Etwa acht Traineestellen werden jährlich angeboten“, sagt Albers. Die Chancen auf eine anschließende Übernahme lägen ausgesprochen hoch. „Nach Beendigung des Programms ist es uns bislang gelungen, allen Trainees eine weiterführende Spezialistenstelle anzubieten.“



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